Schmerzfreie Behandlung – ohne Angst zum Zahnarzt

Die Angst vor dem Zahnarzt ist ein weit verbreitetes Phänomen: 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung sehen einer anstehenden Behandlung mit einem mulmigen Gefühl entgegen. Bei rund fünf Millionen Menschen sitzt die Furcht so tief, dass sie die Praxis gar nicht erst aufsuchen – sie leiden an einer Phobie. Diese äußert sich zumeist schon Tage vor dem anberaumten Termin und geht mit Zittern, Panik und Schweißausbrüchen einher. Nicht immer liegt die Ursache in einem aus der Vergangenheit herrührenden psychologischen Trauma. In vielen Fällen ist sie gänzlich unbegründet.


Die Wurzeln der Angst

Grundsätzlich gilt: Eine abwehrende Haltung gegenüber der anstehenden Zahnbehandlung ist natürlich – schließlich möchte jede Person unangenehmen Gefühlen oder gar Schmerzen aus dem Weg gehen. Furcht ist eine Reaktion, die vor Gefahr warnt und dafür sorgt, dass sich Menschen gar nicht erst in eine solche begeben. Negative Erfahrungen und das Gefühl, nicht in guten Händen zu sein, verstärken die Beklemmung Im Widerspruch dazu steht die medizinische Notwendigkeit: Die angesetzte Behandlung hat die Beseitigung eingetretener Schäden und damit die Wiederherstellung der Zahngesundheit zum Ziel. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich der Angst zu stellen und diese zu besiegen. Dabei kann nicht nur die Anästhesie, sondern auch eine psychologische Beratung helfen. „Ein erfahrenes Praxisteam kennt die typischen Symptome bei einer Angst vor der Zahnbehandlung meistens ganz genau“, so Dr. med. dent. Frank Seidel aus Berlin. „Während der Angstphase fühlen sich betroffene Angstpatienten extrem hilflos und regelrecht ausgeliefert – das Allgemeinwohlbefinden leidet in dieser Situation stark. Sehr oft hat ihr Vertrauen Zahnärzten gegenüber aufgrund schmerzhafter Behandlungen oder Unverständnis seitens der behandelnden Ärzte stark gelitten. Aufgrund der daraus resultierenden nur unregelmäßigen Besuche beim Zahnarzt in den folgenden Jahren konnten umfangreiche Schäden am Zahnapparat entstehen.“

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Angst

Werden medizinisch notwendige Behandlungen aufgrund starker Ängste gemieden, zeigen oftmals schon einfache Maßnahmen Wirkung. So ist es beispielsweise von Vorteil, den Zahnarzt und das Praxispersonal frühzeitig auf die Phobie hinzuweisen. Damit lässt sich sicherstellen, dass ausreichend Zeit für die Behandlung eingeplant wird und Termindruck gar nicht erst entsteht. Darüber hinaus wird es möglich, furchtlindernde Maßnahmen wie etwa besondere Atemübungen oder eine detaillierte, einfühlsame Aufklärung vorzubereiten und durchzuführen. Wertvolle Unterstützung erfahren Betroffene auch durch eine Begleitperson ihres Vertrauens. Weiterhin kann sich eine Therapie als sinnvoll erweisen. Durch die Verabreichung spezieller Medikamente kann die Angst ebenfalls durchbrochen werden. Das Spektrum reicht hier bis hin zum Einsatz von Lachgas und zur Vollnarkose.

Eine Behandlung ohne Schmerzen

Die Behandlung selbst kann durch moderne Geräte und Schmerzmittel weitestgehend schmerzfrei gehalten werden. Zeigen sich die Schmerzen erst im Anschluss an die Therapie, lassen sie sich schnell in den Griff bekommen. Durch die zeitnahe Einnahme entsprechender Tabletten oder Tropfen können sie sogar wirkungsvoll in ihrer Entstehung gehindert werden.

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