Vor kurzem ist eine heftige Diskussion darüber entbrannt, dass es schon bald zu steigenden Zahnarztkosten kommen soll. Für diejenigen, die privat versichert sind, könnten die Kosten für Zahnbehandlungen schon bald mehr als doppelt so stark steigern wie vom Bundesgesundheits-ministerium prognostiziert.
Aber was ist eigentlich der Grund dafür, dass die Zahnarztkosten steigen sollen? Hintergrund des Ganzen ist eine Überarbeitung der Gebührenordnung für Zahnärzte, die angibt, wie hoch das Honorar ist, welches Privatpatienten an den Zahnarzt zahlen müssen. Allerdings sind nicht nur die privat Versicherten davon betroffen. Auch wer in der gesetzlichen Krankenversicherung ist, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen, wenn er eine Leistung in Anspruch nimmt, welche über die Standardversorgung hinausgeht. Denn eine solche Leistung wird ebenfalls auf der Basis der Gebührenordnung für Zahnärzte abgerechnet.
Wie stark die Kosten tatsächlich steigen werden, weiß man noch nicht. Während das Bundesgesundheitsministerium bei einer Neuberechnung auf einen Anstieg von ungefähr 6 % kommt, sieht dies der Verband der privaten Krankenversicherungen anders. Hier kommt man zu einem Ergebnis von mindestens 14 % und sieht diese Steigerung als realistisch an. In Einzelfällen muss man sogar mit Honorarsteigerungen von bis zu 20 % rechnen. Wie viel man dann aber tatsächlich für Leistungen bezahlen muss, die nicht von der eigenen Krankenkasse übernommen werden, ist umstritten. Denn jeder zahnärztliche Leistung wird sowohl nach Aufwand als auch nach Schwierigkeitsgrad der Behandlung einer Punktezahl zugeordnet. Der Gebührensatz wird anschließend mit dem konstanten Punktwert multipliziert. Hinzu kommt noch ein Steigerungssatz, der mit diesem Ergebnis multipliziert wird und in der Regel zwischen 2,5 und 3,5 liegt. Beispiele aus der Praxis beweisen, dass eine Kronen-Behandlung dann von 256 auf 330 € steigern könnte. Aufgrund dieser Tatsache sind einige Politiker der Meinung, dass man gängigen Behandlungen niedrigere Punktzahlen zuordnen solle.
Kritiker fragen sich aber vielmehr, warum es ausgerechnet jetzt zu einer Überarbeitung der Gebührenordnung für Zahnärzte kommen soll. Immerhin wurde die GOZ seit 23 Jahren nicht überarbeitet.
Zu überlegen ist in diesem Zusammenhang für gesetzlich Versicherte, ob sich evtl. der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung lohnen kann.