Komplikationen bei Wurzelbehandlungen

Wurzelbehandlungen sind alles andere als sicher und fehlerfrei. Einige Experten wissen, dass die Erfolgsquote bei einer Wurzelbehandlung nicht einmal bei 50 Prozent liegt. Schuld daran sind Bakterien, die im Wurzelkanal zurückbleiben. Hintergrund dabei ist, dass einige deutsche Zahnärzte nicht genügend Sorgfalt an den Tag legen, wenn es darum geht, für gesunde Zähne zu sorgen.

Professor Michael Hülsmann von der Göttinger Universitäts-Zahnklinik weiß, dass im Jahr 2006 mehr als sieben Millionen Wurzelkanalbehandlungen über die Krankenkassen abgerechnet wurden. Er analysierte auch, dass die Erfolgsquote hier bei unter 50 Prozent lag. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, wurde eine Studie mit 200 Patienten durchgeführt. Die 200 Probanden haben sich nach ihrer Wurzelkanalbehandlung durch andere Zahnärzte das erste Mal in der Klinik vorgestellt. Dort wurden sie von den fachkundigen Experten untersucht, die dann feststellten, wie optimal das Ergebnis der vorangegangenen Behandlung war.

Hülsmann sagt, dass man zwar nicht von Pfusch sprechen könne, doch die Behandlung durch die Zahnärzte sei in vielen Fällen nicht optimal. Wenn dies anders wäre, könnte man von einer Erfolgsrate von knapp 90 Prozent sprechen. Das Zurückbleiben von Bakterien im Wurzelkanal, was meistens anatomische Gründe hat, führt zu der schlechten Erfolgsquote. Natürlich ist das Wurzelkanalsystem beim Menschen sehr komplex und verzweigt, trotzdem ist dies keine Entschuldigung für die schlechte Arbeit. Wenn die Wurzelkanäle nicht richtig präpariert werden oder die Kanäle nicht ausreichend mit der richtigen Lösung gespült werden, dann sind Komplikationen vorprogrammiert.

Für Patienten ist es deswegen umso wichtiger, sich an einen Zahnarzt zu wenden, der sich als Spezialist auf diesem Gebiet bezeichnen darf.