Tag der Zahngesundheit: 25. September

Drei Minuten morgens und abends: Gründliches Zähneputzen hilft, Karies und Co. in Schach zu halten. Auf die Frage, was sonst noch zur richtigen Zahnprophylaxe gehört, haben viele jedoch keine Antwort. Prophylaxe-Experte Dr. Jens Thomsen von Oral-Prevent aus Hamburg erklärt die goldenen Regeln der richtigen Zahnpflege für jedes Alter. Wer sie beachtet, hat gute Chancen, fast ein Leben lang mit den echten Zähnen charmant zu lächeln, denn ein sauberer Zahn wird selten krank.

Beim Zähneputzen kommt es nicht darauf an, fest zu „schrubben“, sondern schonend zu reinigen. Die althergebrachte Regel, Zähne von Rot nach Weiß – also vom Zahnfleisch weg – zu putzen, gilt nach wie vor. Nur so werden Verunreinigungen nicht unter das Zahnfleisch geschoben, sondern effektiv entfernt. Bei der sogenannten Rütteltechnik wird die Zahnbürste im 45-Grad-Winkel am Zahnfleischsaum angesetzt, kurz gerüttelt und anschließend die gelösten Beläge von Rot nach Weiß weggebürstet. Besonders wichtig: Da starker Druck das Zahnfleisch beschädigt, nur sanft bürsten und innen genauso gründlich säubern wie außen, auch wenn es schwer fällt.

Effektive Reinigung mit Zahnbürste und Zahnpasta
Prinzipiell spielt es keine Rolle, ob elektrische oder manuelle Zahnbürsten Verwendung finden. Eine gute Zahnbürste hat einen kleinen Kopf, abgerundete Borsten und sollte weich oder extra weich sein. Fachleute empfehlen nach wie vor – entgegen vielen Werbeaussagen – ein einfaches, ebenes Borstenfeld mit parallel angeordneten, eng stehenden Büscheln. Ein ergonomisch gestalteter Griff sorgt zudem für Halt bei der Reinigung. Hintere Zahnflächen, Zahnfleischsaum sowie kieferorthopädische Apparaturen unbedingt mit Einbüschelbürsten reinigen. Sie sind auf den Punkt konzentriert und säubern so schwer zugängliche Stellen optimal. Nach dem Putzen Bürsten gründlich ausspülen und alle acht Wochen wechseln.

Dr. Thomsen rät: „Bei der Zahncreme sollten Fans weißer Zähne auf zahnaufhellende Produkte verzichten. Diese enthalten grobkörnige Putzkörper, die den Zahnschmelz schädigen. Zudem auf fluoridhaltige Produkte zurückgreifen, denn Fluor lagert sich an die Zahnoberfläche und macht diese widerstandsfähig.“

Mit Interdentalbürsten & Co. Zahnzwischenräume säubern
„Zahnbürsten erreichen aber nicht die gesamte Zahnfläche. Zwischenräume zwischen den Zähnen machen fast 30 Prozent der Zahnoberfläche aus und sind ein ideales Versteck für Speisereste und Zahnbeläge“, erklärt Dr. Thomsen. Kleine Bürstchen helfen, auch diese zu säubern. Da Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis fast immer in den Zahnzwischenräumen beginnen, kommt den kleinen Saubermachern besondere Bedeutung zu. Es gibt sie in verschiedenen Bürstengrößen, passend für nahezu jede Lücke. Bei der Wahl der richtigen Bürste auf den Durchmesser achten, da dieser entscheidend für den Reinigungseffekt ist. Ergonomische Griffe ermöglichen zudem eine einfache Handhabung. Wer bisher noch keine Interdentalbürsten benutzt, den überzeugt der Riechtest: Einmal Zahnzwischenräume mit Bürsten reinigen und dann daran riechen.

Auch Zahnseide gilt heute als unverzichtbares Hilfsmittel zur täglichen Reinigung. Mit den dünnen Fäden werden sehr enge Zahnzwischenräume, die nicht mit Interdentalbürsten zu reinigen sind, richtig sauber. So unhandlich manchen diese Hilfsmittel erscheinen, es gibt keine Alternative. Besondere Apparaturen, sogenannte Zahnseidenhalter, erleichtern aber die tägliche Anwendung.

Auch Milchzähne brauchen regelmäßig Pflege – aber schonend
Obwohl Milchzähne ausfallen, spielen sie eine besondere Rolle im Hinblick auf die Gesundheit nachfolgender Zähne: Bei Kindern mit kariösen Milchzähnen steigt auch das Kariesrisiko an bleibenden Zähnen. „Eltern sollten schon bei Babys auf Zahnprophylaxe achten und ab dem ersten Zahn gezielte Maßnahmen ergreifen“, rät Dr. Thomsen. „Milchzähne weisen einen besonders empfindlichen Zahnschmelz auf. Daher bedürfen sie einer schonenden Pflege. Beispielsweise mit einer Zahncreme, die Säuren neutralisiert. Zusätzlich sollte sie die Belagbildung reduzieren und vor Kariesbefall schützen.“

Zur Pflege erster Zähnchen eignen sich beispielsweise Milchzahnputztücher. Nach jeder Mahlzeit säubern Eltern mit einem Tuch um den Finger gewickelt vorsichtig und sorgsam Zähnchen und Zahnfleisch. Versetzt mit der Zahnschutz-Substanz Xylitol schützen die Tücher so effektiv vor Karies. Kühl gelagert, lindern sie Schmerzen bei durchbrechenden Zähnen und beruhigen kleine Schreihälse. Ihre einfache Handhabung macht sie zudem praktisch für unterwegs. Spezielle Babyzahnbürsten wiederum überzeugen durch ergonomische Griffe mit Noppen, die für rutschfesten Halt beim Zähneputzen sorgen. Gleichzeitig dienen sie als Beißring, stimulieren das Zahnfleisch und lindern so den Juckeffekt beim Zahndurchbruch. Weiche Borsten und ein kleiner Bürstenkopf gehören zu einer guten Babyzahnbürste dazu.

Gewusst wie: Kinderleichte Zahnpflege
„Wer Kinder frühzeitig darauf programmiert, ihre Zähne gewissenhaft zu reinigen, leistet nicht nur einen Beitrag zur Kariesvorsorge, sondern auch zur Selbstständigkeit des Kindes“, weiß Dr. Thomsen. Zur richtigen Zahnpflege eignen sich am besten weiche Kinderzahnbürsten mit angewinkeltem Bürstenkopf, da sie auch in noch ungeschickten Kinderhänden ein optimales Putzergebnis erzielen und alle Stellen im kleinen Kiefer erreichen. Ein ergonomischer Griff erleichtert die Handhabung und weiche Borsten schonen das Zahnfleisch. Sobald Schulkinder den Umgang mit der Zahnbürste sicher beherrschen, steht die Reinigung der Zahnzwischenräume auf dem Programm. Zahnseidenhalter für Kinder entfernen diese effektiv und erleichtern ihnen die Handhabung. Innenflächen putzen Kinder am besten zuerst, da zu Beginn die Konzentrationsfähigkeit am höchsten ist und Innenflächen sich schwierig putzen lassen. Zudem Putzrichtung von „Rot nach Weiß“ einhalten. Besonders kariesanfällig: durchbrechende Backenzähne. Sie liegen tiefer als vordere Milchzähne und Zahnbürsten erfassen sie beim Putzen oft nicht. Hier helfen Einbüschelzahnbürsten, die Kaufflächen mit ihren Furchen gezielt zureinigen.

Zahnpflege bei Parodontitis besonders wichtig
Zahnbeläge verursachen nicht nur Karies, sondern auch Parodontitis. Etwa 80 Prozent aller über 50-Jährigen leiden unter der Krankheit, die im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führt. Bei der Therapie stehen an erster Stelle professionelle Zahnreinigung und Parodontitisbehandlung. Zahnbeläge und hart gewordene Ablagerungen in Zahnfleischtaschen entfernen Zahnärzte gründlich. Anschließend sollten Betroffene Zahnpflegegewohnheiten umstellen: „Besonders Zahnzwischenräume sind Nistplätze für Bakterien, ihre Reinigung daher unerlässlich. Doch sie bedürfen einer speziellen Pflege mit Zahnseide und Interdentalbürsten, deren mikrofeine Borsten sich gut in Zahnfleischtaschen schieben lassen. Einbüschelzahnbürsten eignen sich zur Säuberung von Zahnfleischtaschen ebenfalls gut. Ihr kleiner spitz-zulaufender Bürstenkopf mit einem konzentrierten Borstenfeld ermöglicht eine gründliche Entfernung von Belagen an schwer zugänglichen Stellen“ erklärt Dr. Thomsen. Besonders wichtig: Mindestens zwei Mal jährlich Zähne professionell reinigen lassen, um der Entstehung von Zahnfleischtaschen entgegenzuwirken − je nach Schwere der Erkrankung auch bis zu vier Mal jährlich.

Spezielle Prophylaxe für Senioren
Implantate, Brücken und Prothesen erfordern eine besonders sorgfältige Pflege. „Hier muss neben Zahnzwischenräumen zum Beispiel an Übergängen zum Zahnfleisch besonders gepflegt werden, weil das Zahnfleisch nicht mehr so eng anliegt, wie bei eigenen Zähnen“, erläutert Dr. Thomsen. Für die schonende und gründliche Reinigung bieten sich Einbüschelzahnbürsten an, die den Zahnfleischsaum sanft säubern. Herausnehmbaren Zahnersatz ebenso gründlich mit Zahnbürste und Zahnpasta putzen wie eigene Zähne. Bei Prothesen fällt vielen die Säuberung mit speziellen Prothesenbürsten leichter. Auch der regelmäßige Gang zur professionellen Zahnreinigung darf nicht fehlen: mindestens zweimal jährlich zum Zahnarzt gehen.

Verminderter Speichelfluss kommt in reiferen Jahren häufig vor und verstärkt sich zusätzlich durch regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten. Speichel enthält jedoch antibakterielle Substanzen. Tritt er reduziert auf, führt dies zur geringeren Selbstreinigung der Zähne und somit zu einer verstärkten Ansammlung aggressiver Zahnbeläge. „Diese sogenannte bakterielle Plaque stellt die Grundlage für Karies und Parodontitis dar. Und ist somit auch für den Verlust von Zähnen verantwortlich“, so Dr. Thomsen. Daher sollten insbesondere ältere Menschen durch gründliche Zahnpflege vorbeugen. Spezielles Mundspray hilft, verminderten Speichelfluss wieder anzuregen. Zusätzlich wirkt sich auch das Lutschen von Bonbons oder das Kauen von Zahnpflegekaugummi günstig aus. Wichtig: Auf zuckerfreie Produkte zurückgreifen, um das Kariesrisiko nicht zu steigern.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Pressemitteilung von oral-prevent.de