Ist Küssen gut für die Zähne?

Schon seit Jahrtausenden steht der Kuss für das Zeichen von Freundschaft und Liebe. Aber was genau hat es eigentlich mit der Behauptung auf sich, dass Küssen gut für die Zähne ist? Aus wissenschaftlicher Sicht steht fest, dass beim Küssen im Körper eine Menge passiert. So wird ein ungeahntes Spektrum an Muskeln, Nerven und Hormonen zum Leben erweckt. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die Freisetzung von Endorphinen für Glücksgefühle sorgt, macht Küssen so beliebt. Das komplette Immunsystem wird gestärkt und Schadstoffe können so leichter eliminiert werden.

Trotzdem ist Küssen kein Ersatz für das regelmäßige Zähneputzen. Noch gibt es keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege darüber, ob Küssen gut für die Zähne ist oder nicht. Fest steht aber, dass durch das Küssen zahlreiche Keime und Bakterien von einem in den anderen Organismus übergehen und die Speicherproduktion angeregt wird. Dies hat für den Menschen sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Einerseits wird der Zahnschmelz dadurch gestärkt, dass die im Speichel enthaltenen Mineralien Phosphor und Kalzium verstärkt im Mundraum vorkommen wenn die Speichelproduktion angeregt wird. Ebenso kann sich Zahnbelag durch den vermehrten Speichelfluss viel leichter lösen, wodurch Karies verhindert werden kann.

Das Ganze hat aber auch eine Schattenseite. Denn gerade die Tatsache, dass eine enorme Anzahl an Bakterien und Keimen beim Küssen ausgetauscht wird, lässt das Infektionsrisiko steigen. Zu den Krankheiten, die über das Küssen übertragen werden können, gehören unter anderem Syphilis, Gelbsucht und Herpes. Was die Übertragung von Karies und Parodontose anbelangt, sind sich die Wissenschaftler hier nicht einig. Während einige davor warnen, dass die Möglichkeit einer Infektion besteht, gibt es andere Stimmen, welche diese Gefahr als so gering einstufen, dass sie vernachlässigt werden kann. Ihrer Meinung nach ist das Vorkommen von Keimen und Bakterien auch an andere Faktoren gebunden. Einer Verstärkung der Übertragung kann zum Beispiel über Stoffwechselerkrankungen, Rauchen, Zuckerkonsum sowie Schwankungen des hormonellen Gleichgewichts stattfinden.

Fazit: Die regelmäßige Mundhygiene sowie der Zuckerkonsum haben eine weitaus größere Auswirkung darauf, ob wir Karies und Parodontose bekommen, als das Küssen. Jeder, der seine Zähne pflegt und dem Zahnarzt regelmäßig einen Besuch abstattet, für den hat das Küssen keinerlei Nebenwirkungen.