Verbindung zwischen Rückenschmerzen und schiefen Zähnen

Wussten Sie, dass zwischen einer Fehlstellung der Zähne und Kopf- sowie Rückenschmerzen eine Verbindung bestehen kann? Experten haben herausgefunden, dass schiefe Zähne durchaus zu Rückenschmerzen und Kopfschmerzen führen können. Und auch immer mehr Kieferorthopäden wissen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Zahnstellung und der Wirbelsäule gibt. Deswegen werden in immer mehr Behandlungspraxen nicht nur die Zähne und der Kiefer betrachtet, sondern der komplette Bewegungsapparat.

Der Präsident des Bundesverbands der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte in Deutschland, Werner Becker, machte bereits im Jahr 2007 darauf aufmerksam. Bei einem so genannten Kreuzbiss, bei welchem die unteren Frontzähne über die oberen beißen, kann es oft zu einer Skoliose, also einer seitlichen Verbiegung der Wirbelsäule, kommen.

Die Zahl der Zahnärzte, die ganzheitlich behandeln, steigt immer mehr. Waren es 2007 etwa 250 bis 300 Kieferorthopäden, sind es im Jahr 2010 schon deutlich mehr. Was diese Experten auszeichnet, ist, dass sie nicht nur die Ausbildung zum Kieferorthopäden abgeschlossen haben, sondern auch an diversen Fortbildungen teilgenommen haben.

Allerdings heißt dies noch längst nicht, dass sich die gesetzliche Krankenkasse an den Kosten, die für eine ganzheitliche Therapie entstehen, beteiligen wird. Dies kann von Krankenkasse zur Krankenkasse und von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Doch eine Zahnfehlstellung kann nicht nur Rückenschmerzen begünstigen, sondern eine schlechte Haltung kann überhaupt erst zu einer Änderung der Zahnstellung führen. Hierfür wurden bei verschiedenen Patienten, die unter Zahn- und Kieferanomalien litten, auch die Fußstellung, sowie die Beinlängen, die Halswirbelsäule und das Becken betrachtet. Immer dann, wenn sich ein Zusammenhang ergibt, muss versucht werden, herauszufinden, welches Problem das andere hervorruft.

Auch Nacken- und Schulterprobleme sowie Tinnitus können mit den Zähnen zu tun haben. Zahnärzte, die mit diesem Problem vertraut sind, weigern sich oft, als ganzheitliche Therapie Zähne zu ziehen und eine festsitzende Zahnspange zu verordnen. Viel häufiger kommt es vor, dass die Patienten einen so genannten Bionator erhalten. Hierbei handelt es sich um einen Apparat, der lose im Mund legt. Allerdings wird hier kein Druck auf die Zähne ausgeübt, sondern durch die Sogwirkung im Mund soll das Kieferknochen- und Zahnwachstum stimuliert werden.

Nicht für jeden eignet sich diese Therapie. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist die Motivation des Patienten. Begleitend zu der kieferorthopädischen Therapie sollten auch Krankengymnastik sowie Logopädie im Vordergrund stehen.